Der 4. Aspekt der Niyamas lautet Svadhyaya. Was so viel wie Studium der Schriften und Selbstreflexion bedeutet.
Er ist also eine Einladung, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und die Erfahrungen anderer weiser Menschen zu berücksichtigen (ob nun via Schriften oder via Zuhören). Und es ist eine Aufforderung, das Gehörte und Gelesene auch intensiv zu reflektieren und nicht blind zu kopieren.
Doch das Ganze Lernen und Reflektieren des Gelernten nützt nichts, wenn du das Gelernte nicht in den Alltag und in dein Leben integrieren kannst. Also ist es ebenfalls eine Einladung, dein Leben, deine Reaktionen und Handlungen hinsichtlich ihrer yogischen Natur zu reflektieren. Wo könntest du noch harmonischer werden? Wo könntest du noch sanftmütiger sprechen? Wo könntest du noch souveräner reagieren?
Svadhyaya ist also ein Zurückziehen und lernen.
Svadhyaya ist also auch ein «Verdauuen» und «Synthetisieren» des Gelernten.
Svadhyaya ist ein Reflektieren und Überprüfen und Optimieren seiner eigenen Haltung, Denkweise, Handlungen, Emotionen und Reaktionen.
Denn alles Denken nützt nichts, wenn du es nicht umsetzen kannst. Jede Entschuldigung nützt nichts, wenn deine Handlungsmuster sich nicht verändern. Jede Predigt von dir nützt nichts, wenn du das Gepredigte nicht lebst.